Hoher Blutdruck ist gefährlich!

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Interessierte und Betroffene finden hier Informationen rund um den Bluthochdruck:

 

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Ärzte
Unser Ziel ist es, Ärztinnen und Ärzte möglichst viele weitergehende Informationen rund um die arterielle Hypertonie bereitzustellen. Insbesondere bieten wir regelmäßig Fortbildungskurse zur Hypertonie an.

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Risikorechner


Wie hoch ist mein persönliches Risiko ?

Ermittlung nach den Vorschlägen der Europäischen Gesellschaft für Hypertonie (ESH) und der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) 2007

Nicht nur die Höhe des Blutdrucks sondern eine Reihe von anderen Faktoren bestimmt das Risiko, in Zukunft eine Erkrankung der Gefäße, des Herzens, des Gehirns oder der Nieren zu erleiden oder daran zu versterben. Die Bezeichnungen (in der Tabelle) mittleres, hohes, sehr hohes Zusatzrisiko beziehen sich auf das Risiko der nächsten 10 Jahre.


Je nach Beurteilung beträgt Ihr Risiko in den nächsten 10 Jahren  zu erkranken (zu sterben):

  • bei niedrigem Risiko weniger als 15% (Sterberisiko 4 bis 5%),
  • bei mittlerem 15 bis 20% (Sterberisiko ca. 5%),
  • bei hohem 20 bis 30 % (Sterberisiko 5 bis 8%),
  • bei sehr hohem mehr als 30% (Sterberisiko über 8%).

​Ausgangspunkt ist die Höhe des Blutdrucks

Wegen der schwankenden Werte ist es notwendig, den Durchschnitt aus möglichst vielen Messungen heranzuziehen. Wir empfehlen die Selbstmessung zu Hause (-> Blutdruckmessung). Die Tabelle bezieht sich allerdings auf beim Arzt gemessene Blutdruckwerte. Stellen Sie also zuerst fest, in welche Blutdruckkategorie Sie passen. Bestimmend ist der Druck, der in die höhere Kategorie fällt: also wenn zum Beispiel beim Arzt Ihr Blutdruck wiederholt etwa 155/80 mmHg war, ist Ihr Risiko in der Spalte sBD 140-159 , dBD 90-99 zu suchen. Zu Ihrer Orientierung: Bis zu einem Ordinationswert von 140/90 liegen selbst gemessene Blutdruckwerte ungefähr um 5 tiefer, höhere um ungefähr 10 mmHg.

Blutdruck-Risikokarte
Zusätzliche RisikensBD 120-129
dBD 80-84
sBD 130-139
dBD 85-89
sBD 140-159
dBD 90-99
sBD 160-179
dBD 100-109
sBD ≥180
dBD ≥110
keineSehr geringes
Risiko
Sehr geringes
Risiko
niedriges
Risiko
Mittleres
Risiko
Hohes
Risiko
1-2 RFNiedriges
Risiko
Niedriges
Risiko
Mittleres
Risiko
Mittleres
Risiko
Sehr hohes
Risiko
≥3 RF, MS,OS,DMMittleres
Risiko
Hohes
Risiko
Hohes
Risiko
Hohes
Risiko
Sehr hohes
Risiko
Manifeste CV oder renale ErkrankungSehr hohes
Risiko
Sehr hohes
Risiko
Sehr hohes
Risiko
Sehr hohes
Risiko
Sehr hohes
Risiko

Abkürzungen: sBD systolischer Blutdruck, dBD diastolischer BD, RF Risikofaktor, MS Metabolisches Syndrom, OS subklinischer Organschaden, DM Diabets mellitus, CV kardiovaskuläre (Erkrankung).


Im nächsten Schritt ist nach zusätzlichen Risikofaktoren zu fahnden.

Diese sind:

  • Alter: für Männer über 55, für Frauen über 65 Jahre.
  • Rauchen.
  • Fettstoffwechelstörung: Cholesterin über 190mg/dl oder LDL-Cholesterin über 115 mg/dl oder HDL unter 40 mg/dl bei Männern bzw. unter 46 mg/dl bei Frauen oder Triglyceride über 150 mg/dl.
  • Bauchfettsucht: Bauchumfang (in der Mitte, also auf Nabelhöhe gemessen) über 102 cm beim Mann oder über 88 cm bei Frauen.
  • Herzkreislauferkrankungen in der Familie, die in jüngeren Jahren aufgetreten sind (vor dem 55. Lebensjahr bei Vater oder Bruder, vor dem 65. Lj bei Mutter oder Schwester).
  • Erhöhter Pulsdruck bei älteren Patienten mit Hochdruck: die Differenz zwischen systolischem (oberen ) und diastolischem (unteren) Wert ist größer als 60.
  • Blutzucker (nüchtern) zwischen 102 und 125 mg/dl erhöht.
  • Gestörte Zuckertoleranz: Wenn ihr Blutzucker etwas erhöht ist oder eine Bauchfettsucht (siehe oben) bei Ihnen besteht kann mit  einem  Zuckerbelastungstest Ihre Zuckertoleranz geprüft werden. 


Wenn 1 oder 2 der oben gelisteten Risikofaktoren (RF) bestehen, erkennen Sie Ihr Risiko in der 2. Zeile der Tabelle, wenn Sie 3 oder mehr RF aufweisen, zeigt es die 3. Zeile. 
Angenommen Ihr Blutdruck liegt bei 155/80 mmHg, dann beträgt Ihr Pulsdruck 75 (1RF), sie sind ein Mann von 63 Jahren (1 RF), Ihr Cholesterinspiegel beträgt 220 mmHg (1 RF) und Ihr Bauchumfang misst 105 cm (1RF) haben Sie 4 Risikofaktoren, Ihr Risiko ist nach der Tabelle somit als hoch einzustufen.


Metabolisches Syndrom, Diabetes oder subklinische (beginnende) Organschäden:

Ihr Risiko ist in der 3. Zeile angegeben.


Ein Metabolisches Syndrom besteht dann, wenn Sie mindestens 3 der oben unter Punkt 2 angeführten Abweichungen im Fettstoffwechsel, im Bauchumfang oder im Blutzucker haben.  Auch ein Blutdruck über 130/85 mmHg  zählt als ein Punkt.


Subklinische Organschäden können durch spezielle Untersuchungen aufgedeckt werden. Zu diesen Schäden zählen:

  • Hypertrophie (vermehrte Muskelmasse) der linken Herzkammer, lässt sich im EKG oder besser im Herzultraschall feststellen,
  • eine Verdickung der Wand der Halsschlagader, 
  • ein Knöchel/Oberarmblutdruckindex unter 0,9; das bedeutet, der am Knöchel gemessene Blutdruck ist tiefer als der am Arm gemessene, 
  • eine leichte Einschränkung der Nierenfunktion, die aus einer Blutanalyse bestimmt werden kann (Kreatininwert bei Frauen 1,2 bis 1,4, bei Männern 1,3 bis 1,5 mg/dl bzw. eine eGFR  zwischen 30 und 60 ml/min/m2),
  • Mikroalbuminurie (30 bis 300 mg/24 h) im Harn,
  • Pulswellengeschwindigkeit in der Aorta über 10 m/sek als Ausdruck einer versteiften Körperhauptschlagader. Kann in der Regel von Hochdruckspezialisten einfach und schmerzlos gemessen werden

Welche dieser Untersuchungen gemacht werden hängt von der Verfügbarkeit und der Entscheidung Ihres Arztes ab.


Manifeste Herz-, Gefäß- oder Nierenerkrankung

Dazu zählen: Schlaganfall und TIA (rasch vorübergehende neurologische Ausfallerscheinung), Herzinfarkt, Angina pectoris, Bypassoperation, Koronargefäßdehnung bzw. Stentung, Herzschwäche, periphere Durchblutungsstörung, Nierenerkrankung oder schwere Augenhintergrundveränderungen.


Wenn Sie in der Vergangenheit eine dieser Erkrankungen bzw. Eingriffe hatten, entnehmen Sie Ihr  Risiko der untersten Zeile. Wie Sie sehen entspricht es in so einem Fall unabhängig vom Blutdruck immer einem sehr hohen. Sie bedürfen einer intensiven und konsequent eingehaltenen medikamentösen Therapie und fast immer auch einer Verbesserung Ihres Lebensstils.

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