Blutdruck & Sexualität
Während sexueller Aktivität wird körperlich und seelisch mehr geleistet als in Ruhe. Um wieviel mehr, hängt zum einem davon ab, ob der Sexualverkehr wie ein Spaziergang oder wie ein Hochleistungssport betrieben wird, zum anderen von der individuellen Blutdruckreagibilität. Das Ausmaß der Druck und Pulsanstiege ist individuell unterschiedlich (Belastungshypertonie, Praxishochdruck).
Fast ein Drittel der Menschen, die eine so ausgeprägte Herzkranzgefäßverengung haben, dass sie unter Belastung eine Angina pectoris entwickeln, haben während des Sexualverkehrs im EKG Zeichen eines Sauerstoffmangels. Personen, deren Blutdrücke mäßig erhöht und die sexuell aktiv sind, sollten sich einer Belastugsuntersuchung unterziehen. Sie wissen dann in etwa, mit welchen Blutdruckanstiegen sie rechnen können. Der individuelle Druckanstieg kann mit einem Selbstmessgerät gemessen werden.
Personen, die lange sexuell inaktiv waren und möglicherweise an einer Herzschwäche leiden oder deren Herzkranz- oder Kopfgefäße durch Ablagerungen verengt sind, sollten bedenken, dass der Sexualverkehr zu einer nicht unbeträchtlichen Herz-Kreislaufbelastung führt. Besonders ältere Personen, die körperlich leistungsschwach sind und vielleicht auch noch unter erhöhtem Blutdruck leiden, sollten sich von einem Kardiologen beraten lassen, bevor sie mit Hilfe moderner Pharmaka, nach Jahren der Abstinenz ihre erektile Dysfunktion überwinden und wieder aktiv werden. Während des Orgasmus ist ein Pulsanstieg auf Werte über mehr als 100 bis 120 Schläge pro Minute und ein Druckanstieg auf Werte über 200/100 mmHg nicht ungewöhnlich. Dieser Belastung muss das Herz-Kreislaufsystem ohne Schaden entsprechen können.
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